Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Doch wenn ein Glaube verschwindet, dann überlebt ihn – und sogar stärker, um besser zu vertuschen, daß wir die Macht, auch den neuen Dingen Wirklichkeit zu verleihen, eben verloren haben – eine fetischistische Anhänglichkeit an jene alten Dinge, die er zu beseelen vermocht hatte, als habe in ihnen und nicht in uns das Göttliche gewohnt und als habe unsere gegenwärtige Ungläubigkeit einen von außen gegebenen Grund: den Tod der Götter.

Die Stätten, die wir gekannt haben, sind nicht nur der Welt des Raums zugehörig, in der wir sie uns denken, weil es bequemer für uns ist. Sie waren nur ein schmaler Ausschnitt aus den einzelnen Eindrücken, die unser Leben von damals bildeten; die Erinnerung an ein bestimmtes Bild ist nur wehmutsvolles Gedenken an einen bestimmten Augenblick; und die Häuser, Straßen, Avenuen sind flüchtig, als wie die Jahre.

Marcel Proust – Unterwegs zu Swann

 

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